In mehr als zehn Jahren wurde diese Wanderausstellung an über
40 Standorten gezeigt. Ein Teil hat seinen endgültigen Standort jetzt in der
Biologiestation Recklinghausen gefunden.
Der verantwortunsbewusste Umgang mit Wald und Holz stand im
Mittelpunkt einer Ausstellung, die von ARA gemeinsam mit der
Verbraucherzentrale NRW und dem Naturschutzbund NRW erstellt wurde.
Ein Blick in die Ausstellung
Als erstes fällt eine glänzende Holzscheibe mit einem Durchmesser von
mehr als 1,30 Meter ins Auge. Legt man die Hand auf die silberne Schablone,
beginnt die Pappel, ihre Geschichte zu erzählen.
Die Ausstellung beginnt mit einem Überblick über den vielfältigen Wert der
Wälder: als Klimastabilisator, als Ökosystem mit der größten Vielfalt an Tier- und
Pflanzenarten, als unverzichtbarer Lebensraum indigener Völker und als Quelle
einer Vielzahl von Waldprodukten, die auch in unserem alltäglichen Leben eine
große Rolle spielen.
Ein besonderes Beispiel für eine nachhaltige Nutzung ist das Rindentuch,
das aus dem Bast der wilden Feige gewonnen wird. Früher wurde daraus die
Kleidung der Könige Ugandas hergestellt. Heute hilft es, die Existenz
afrikanischen Kleinbauern zu sichern. Europäische Designer sind gerade dabei,
das ungewöhnliche Material für sich zu entdecken. Materialproben und ein
maßgeschneidertes Kostüm machen es anschaulich.
Daneben stehen Wälder als Lieferant des wirtschaftlich bedeutendsten
nachwachsenden Rohstoffes: Holz. Seit 1960 ist der Einschlag von Holz für
industrielle Zwecke um 50 Prozent gestiegen. Der Anteil, der in die
Papierindustrie wandert, hat sich in den letzten 30 Jahren sogar mehr als
verdreifacht. Die Folge ist eine immer stärkere Ausdehnung des illegalen
Holzeinschlags und -handels.
Ein zentrales Element der Ausstellung fällt gleich ins Auge: der achteckige
Holzturm. Über 60 verschiedenen Holzmuster zeigen die Schönheit und die
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Holz. Das Innere des Turmes lädt zum
Verweilen ein. In einer Multivision mache eindrucksvolle Bilder auf die aktuellen
Probleme aufmerksam.
Holzplantagen sind ein weiteres Thema der Ausstellung. Sie entstehen in
rasantem Tempo überall auf der Welt. Am stärksten breiten sie sich dort aus, wo
Papier- und Zellstofffabriken die Nachfrage bestimmen. Allein in Indonesien ist
die Produktion von Zellstoff in den letzten 15 Jahren um das Fünfzigfache
gestiegen. Immer neue Flächen werden mit Eukalyptus- und
Akazienmonokulturen bepflanzt - Naturwälder werden dafür vernichtet.
Aber auch bei uns in Deutschland liegt noch einiges im Argen. Ganze fünf
Baumarten bestimmen das Bild unserer Wälder: Buche, Eiche, Kiefer, Fichte -
und die bei uns nicht heimische Douglasie. Das ursprüngliche Verhältnis von 70
Prozent Laubwald zu 30 Prozent Nadelwald wurde fast umgekehrt - zum Schaden
der heimischen Tierwelt.
Dass es auch anders geht, wird am Beispiel der naturnahen
Waldbewirtschaftung gezeigt. Bei einer schonenden Nutzung entstehen
Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Der Schwarzspecht
ist nur ein prägnantes Beispiel.
Ganz in der Nähe lädt ein tischgroßes Xylophon dazu ein, die
unterschiedlichen Klänge verschiedener Holzarten zu erkennen.
Als Verbraucher haben wir es in der Hand, die nachhaltige Nutzung von
Wald und Holz zu fördern. Die Alternativen zu Holz aus Raubbau zeigen zwei
Gartenstühle und ein Fenster - gefertigt jeweils aus zwei unterschiedlichen,
aber in ihrer Qualität gleichwertigen Holzarten.
Hier erfahren die Besucher mehr über neuartige Veredelungs-techniken, die
auch Kiefern- und Fichtenholz witterungsbeständig machen. Und sie erhalten
wichtige Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Holz und Papier.
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