aktiv für Menschen und Wälder
Ausstellungen
Das Projekt Lebenslinie Das wichtigste Ziel des auch von ARA unterstützten Projekts Lebenslinie ist die Pflanzung von blühenden Bäumen, um damit das 1,3 Millionen Hektar großen Gebietes der Kichwa- Gemeinde Sarayaku im Tieflandregenwald Ecuadors zu markieren. Durch den "Weg aus Blumen", so die wörtliche Übersetzung des Kichwa-Namens, wird die Grenze des Gebietes auch aus der Luft sichtbar. Die Idee zu diesem Projekt stammt von den Bewohnern Sarayakus selbst und wurde gemeinsam mit den angrenzenden indigene Gemeinden derden Shuar, Ashuar und Zapara weiter entwickelt. Die Lebenslinie ist keine durchgängige Grenze, sondern eine Aneinanderreihung strategischer Punkte mit blühenden Bäumen. Bislang wurden insgesamt acht strategische Punkte gepflanzt und so eine Markierung von 70 der insgesamt 300 Kilometer langen Grenze erreicht. Die Pflanzung eines Punktes ist mit mehreren Expeditionen verbunden, die sich über 30 Tage erstrecken und an denen jeweils etwa sechs Männer und Frauen beteiligt sind. Die Wege zu den Punkten werden zuerst mit dem Kanu, dann zu Fuß zurückgelegt. Nahrung, Werkzeuge und Sämlinge müssen auf dem Rücken getragen werden, während sich das Team einen Weg durch den Wald bahnt. Mit einem GPS-Gerät werden die Koordinaten des Punktes noch einmal überprüft, bevor ein etwa 20 mal 20 Meter großes Areal aufgelichtet wird. Hier werden die Sämlinge der blühenden Bäume gepflanzt, die in einer Baumschule in Sarayaku herangezogen wurden. Der Ort muss regelmäßig aufgesucht werden, um sicher zu stellen, dass die neuen Bäume gut heranwachsen. Insgesamt ist das Projekt auf 20 Jahre angelegt. Dann wird die "Lebenslinie" aus der Luft zu sehen sein. Traditionelles Wissen erhalten Die Lebenslinie ist Teil eines größeren Planes der Bewohner von Sarayaku, der neben dem Schutz des Waldes auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Weitergabe des traditionellen Wissens des Volkes leisten soll. Mit jeder Spende für die Lebenslinie werden deshalb auch die anderen Komponenten des Projektes gefördert. Die drei wichtigsten sind: Sasi Wasi - Förderung der traditionellen Medizin: Mit der Stärkung der traditionellen Medizin soll die medizinische Versorgung Sarayakus verbessert werden, denn bislang sind die Gemeinden vom staatlichen Gesundheitssystem ausgeschlossen. Da traditionelle Medizin in der Vergangenheit stark diskriminiert wurde, soll sie nun wieder einen festen Platz im Alltag bekommen. Als erster Schritt entsteht ein Ort für die Anwendung traditioneller Heilmethoden und schamanistischer Rituale (wie die Einnahme von Ayawaska) Tayak Wasi - Weitergabe des traditionellen Wissens: Zur besseren Integration des traditionellen Wissens in den schulischen Unterricht sollen geeignete Materialien erarbeitet werden, die auch in anderen Regionen Ecuadors eingesetzt werden können. Hierfür wurde ein Haus bereit gestellt, in dem traditionelles Wissen über Geschichte, Gesundheit und die biologische Vielfalt gesammelt und an Jugendliche weitergegeben werden kann. Sacha Ruya - Einrichtung einer Baumschule: Hier werden vor allem einheimische Arten erhalten und vermehrt, die als Holz- oder Fruchtlieferanten bzw. als Zier- und Medizinalpflanzen dienen können. Die Baumschule liefert nicht nur die Pflanzen für die Lebenslinie, sondern auch geeignetes Material für die Aufforstung degradierter Flächen. Durch einen Weiterverkaufs von Pflanzen an Siedler der Region sollen Einkünfte erzielt werden, die dem Projekt zu Gute kommen. Außerdem wird die Baumschule in den Schulunterricht integriert. Mit der Lebenslinie und ihren Komponenten soll traditionelles Wissen wieder verstärkt in der Kultur und im Alltag verankert werden. Nur so wird es auch in Zukunft nutzbar sein, um den Menschen von Sarayaku zu helfen, sich den Herausforderungen einer globalisierten Welt zu stellen.
Helfen Sie uns, diese Arbeit fortzusetzen. Mit Ihrer Spende können wir mehr erreichen.